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Rudolf Levy (1875–1944) – Magier der Farbe

28. Oktober 2023-10:00 - 11. Februar 2024-17:00

Erstmals in Deutschland wird in diesem Jahr im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern das farbenfroh-leichte wie dramatisch-schicksalhafte Künstlerleben von Rudolf Levy (1875–1944) in einer umfassenden Retrospektive gewürdigt. Obwohl viele Museen Werke des im Holocaust ermordeten Künstlers besitzen, ist der deutsch-jüdische Maler im Kanon der Moderne so gut wie nicht mehr präsent.

Rudolf Levy war als Künstler an den einschlägigen Orten der Moderne präsent. Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts verkehrte Levy im Pariser Café du Dôme, jener legendären Institution, in der Künstlerinnen und Künstler wie Henri Matisse, Hans Purrmann, Marg und Oskar Moll sowie Pablo Picasso ein und aus gingen. Die Zwanziger Jahre verbrachte Levy in Berlin und feierte mit Ausstellungen in der renommierten Galerie Flechtheim große Erfolge. Zu seinem Freundeskreis zählen das schillernde Geschwisterpaar Erika und Klaus Mann, die Bildhauerin Renée Sintenis und Max Pechstein. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten führte, wie bei vielen anderen verfolgten Künstlern, auch bei Levy zu einem jähen Karriereende. Nach einer Odyssee durch Europa und die USA konnte er sich schließlich in Florenz niederlassen. Dort erlebte sein Schaffen einen letzten eindrucksvollen Höhepunkt. Ende 1943 wurde er in Florenz von der Gestapo verhaftet, per Lastwagen und Zug deportiert und erreichte am 6. Februar 1944 das Vernichtungslager Auschwitz. Vermutlich noch am selben Tag wurde er dort ermordet.

Im mpk fand Levy schon früh eine Heimat: 1954 machte in Kaiserslautern eine Wanderausstellung mit seinen Werken Station. Im selben Jahr wurde auch ein erstes Gemälde Levys angekauft. Mit der Ausstellung verfolgt das mpk das Ziel, das vielschichtige Werk Rudolf Levys wieder in der öffentlichen Wahrnehmung zu positionieren und im kunsthistorischen wie kulturhistorischen Kontext seiner Zeit zu verorten. Bereichert wird die Schau mit Werken von Hans Purrmann, Mathilde Vollmoeller, Oskar Moll und anderen Weggefährten Levys. Rudolf Levy wird mit seinen Stillleben, Landschaften und Porträts als Zentrum dieses Kaleidoskops zu erleben sein. An seinem Leben und seinen Bildern brechen und spiegeln sich die Ereignisse der ersten Jahrhunderthälfte: Paris als Zentrum der europäischen Moderne, die ebenso konfliktreichen wie kreativen Jahre der Weimarer Republik und die kulturellen und menschlichen Verheerungen des Antisemitismus und des Krieges in der dunklen Dekade der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft

Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit den Uffizien in Florenz, die zwischen Januar und April 2023 die Ausstellung „Rudolf Levy (1875–1944). Lʼopera e lʼesilio. Werk und Exil“ veranstalteten. Gemeinsam mit dem Kooperationspartner wurde die kritische Auseinandersetzung mit dem Werk Levys auch in zwei zurückliegenden Symposien vorangetrieben (Januar und März 2023). Diese Kooperation würdigt nicht zuletzt die europäische Dimension des Künstlerlebens von Rudolf Levy.

Eröffnung am Freitag, 27.10.2023 um 19 Uhr in der Fruchthalle Kaiserslautern. Im Anschluss gemeinsamer Gang ins mpk.

Kuratiert von Dr. Sören Fischer und Dr. Annette Reich

Visits: 119

Details

Beginn:
28. Oktober 2023-10:00
Ende:
Februar 11-17:00
Veranstaltungskategorie:
Veranstaltung-Tags:
, , , ,
Webseite:
https://mpk.de/sonderausstellungen/rudolf-levy/

Veranstaltungsort

Pfalzgalerie Kaiserslautern
Museumsplatz 1
Kaiserslautern, 67657 Deutschland
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Telefon:
0631 3647-201
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