Revuen, Filmmusik und Schwulenhymne
Mischa Spoliansky, 1898-1985, trug zum “Soundtrack” des Berlins der zwanziger Jahre eine große Bandbreite an Werken bei. Zum “Lila Lied”, der ersten Hymne der Homosexuellen-Bewegung, komponierte er die Musik, wenn auch unter Pseudonym, mit Widmung an Magnus Hirschfeld. Mehrere Revuen, darunter solche mit dem vielsagenden Titel “Wie werde ich reich und glücklich” stammen aus seiner Feder. Das Kabarett “Schall und Rauch” und die “Bar Kakadu” engagierten ihn.
Die Nazidiktatur zwang ihn zur Emigration nach England, dort machte er Karriere als Filmkomponist.
Website des Mischa Spoliansky Trust (englisch)
http://www.mischaspoliansky.com/
Dokumente im Archiv der Berliner Akademie der Künste
https://archiv.adk.de/bigobjekt/1665
Deutsche Biographie
https://www.deutsche-biographie.de/gnd117485578.html#ndbcontent
Wiederaufführung von “Wie werde ich reich und glücklich” am Nationaltheater Mannheim
http://www.nationaltheater-mannheim.de/de/oper/stueck_details.php?SID=2571
Hot Spots von Café bis Kabarett: Musikalische Handlungsräume im Berlin Mischa Spolianskys 1918-1933
von Carolin Stahrenberg
Menschen treten hier als Gestalter hervor, an Orten, die sich in einem sich anbahnenden Institutionalisierungsprozess befinden. Hier, im Kabarett oder in der Bar, können musikalische und musiktheatrale Handlungsräume prototypisch erprobt und experimentell entwickelt werden, bevor sie in institutionalisierte Routinen übergehen. Diese Orte, Brennpunkte sozial-kulturbildender Aktivität, werden in dieser Arbeit als „Hot Spots“ bezeichnet. Soziale und akustische Räume, (An-)Ordnungen und das Repertoire werden zum Ausgangspunkt einer Studie, die der Arbeitsbiographie des Pianisten und Komponisten Mischa Spoliansky durch das Berlin der Weimarer Republik folgt.
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